Wochenendgedicht (ohne Bebilderung, aus Gründen)

Wenn fremde Kotze nächtens sprudelt

und mich von Kopf bis Fuß besudelt.

Ich stündlich Fieberwickel mache

und nur noch für ein Foto lache.

Hüherbrüh` und Zwieback reiche,

um die Fresse ausseh` wie ne Leiche.

Zwiebelsaft und Fencheltee,

die Waschmasch quietscht in hohem C.

Wenn ich den Kopf leg´ auf die müden Hände,

dann weiß ich: Es ist Wochenende!

(Pieschner Volksdichtung)

Allen Eltern gewidmet, die stets aufopferungsvoll Erholungsurlaub und Wochenende nutzen, um die unvermeidbaren Virulenzen der Fortpflänzchen auszumerzen und montags wie Phönix aus der Asche kraftvoll, erholt und vital in die Arbeitswoche starten. Tschaka-Flosse!

Oh du fröhliche… Teil 4

Was bisher geschah…

Türchen eins

Die erwiesenermaßen erfolgversprechendste Maßnahme, um sich in liebestrunkene Adventsstimmung zu bringen, ist das Schmusen mit Kleinkindern. Dazu stellen sie sich mit einem Baby auf dem Arm unter einen Mistelzweig und wiegen sich schnüffelnd und küssend einige Male hin und her.

Mistelzweig, zum Drunterstellen (Beispiel)

Mistelzweig, zum Drunterstellen (Beispiel)

Wenn sie selbst nicht im direkten Besitz eines Kleinkindes sind, fragen sie kinderreiche Freunde, ob sie bei denen als Aushilfsschmuser tätig werden können. Sollten ihnen ihre egoistischen Freunde kein Baby überlassen wollen, so wickeln sie sich ein altes Schaffell um den linken Unterarm (Linkshänder nehmen den rechten Arm. Unterlassen sie dabei die Versuche, sich selbst fotografieren zu wollen, das wird nüscht.)

Lammfellunterarmschmuseatrappe

Lammfellunterarmschmuseatrappe

Wiegen sie die Schmuseattrappe in ihrem unbefellten Arm, bis die gewünschte Intensität des Weihnachtsgefühls eingetreten ist.

Viel Erfolg!

So oder so ähnlich hatte ich mir das möglicherweise vorgestellt, als ich vor tausend Wochen anfing, mich auf den Advent zu freuen und plante, Euch mit einem Adventskalender der anderen Art zu erfreuen. Und was kriegt ihr stattdessen? Jammernde, larmoyante, ningelnde Wochenberichte über das defizitäre Gesundheitsbefinden der Nieselpriemfamilie. Und ich krieg die Erkältungswelle nicht aus dem Haus. Tja, so ist das mit dem Wünschen.

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Weihnachtsstimmung am Küchentisch (Ideal)

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Weihnachtsstimmung am Küchentisch (Realität)

Zwischen Gehetze von Kinderarzt eins (mit Kind eins) zu Kinderarzt zwei (mit Kind zwei) und Zwischenstopp beim Erwachsenenarzt versuchen wir Erwachsenen schlapp und krankheitsgebeutelt an der familiären Weihnachtsstimmung zu arbeiten. Ich moser wirklich bemüht an dem Besten rum und der reagiert sich an wehrlosen Haushaltsgegenständen ab. „Was hast du jetzt hier wieder für eine Scheißlampe in die Küche gehängt! Die Birnen sind alle kaputt!“, „Warte doch mal, das sind Halogen-Lampen!“, „Ja, hallo-gehn-die-auch-irgendwann-an-Lampen!“, „Du Idiot! Hör auf, dagegen zu kloppen! Das ist eine italienische Design-Lampe!“, „Eine italienische die-sein-Scheiße-Lampe ist das!“. Und später heute: „Komm, mach hinne! Los, alle Mann ins Wohnzimmer! Wir müssen die dritte Kerze anmachen! So, schönen Advent euch allen und ich muss jetzt los. Hopp hopp, Kerze auspusten! Du spinnst wohl, Kerzen an im Haus, wenn ich nicht da bin?! Das geht ja leider nicht mit dir!“.

offene Flammen (unter Aufsicht eines Erwachsenen)

offene Flammen (unter Aufsicht eines Erwachsenen)

So, weil der dritte Advent ist, singen wir jetzt alle zusammen noch ein Weihnachtslied! Und ich pfeife dazu. Auf dem letzten Loch 😉

Fortsetzung folgt…

Alte Bekannte und neue Freunde

Auftritt einer alten Bekannten. Nicht schon wieder! Doch. Der dritte Infekt in sechs Wochen. Pünktlich zur Verdienstreisung des Besten (der aus offensichtlichen Gründen immer noch „der Bärtige“ heißt) schlurfe ich hier mit der Erkältung im Schlepptau rum. Den Blondino hat sie sich auch geschnappt.

Zu Inhalator und Rotztücherverpackungen in Gastronomie- oder Krankenhausgrößen gesellt sich sowas hier auf dem Frühstückstisch:

gretel

Sehr zur Belustigung des Mannes, der der Meinung ist, dann könnte ich auch alte Socken anzünden und damit die Wohnung ausräuchern, es hätte denselben Effekt. Der nimmt nur Sachen mit Totenkopf drauf oder einer langen Liste mit Nebenwirkungen. Sonst wirkts ja nicht! Bei mir wirkt nur Pflanzliches, bei dem anderen Zeug bekomme ich SOFORT alle Nebenwirkungen! Prophylaktisch.

Und dann kommt der Postbote und bringt mir ein Päckchen. Voller wunderbarer Pflanzensachen! Ich bin geheilt! Die ganze Zeit beim Auspacken und Anschauen fühlte ich weder Halsschmerz noch Kopfweh!

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Carola vom Blog „Frische Brise“ war in Kühlungsborn und hat beim Anblick der ganzen Sanddornprodukte an meine bittersüße Liebe zum Sanddorn denken müssen. Und hat mir das hier geschickt. Ist das zu fassen? Ich bin sprachlos, was eher selten passiert. Aber über die Maßen erfreut! Vielen Dank Carola! Auch für die Karte 🙂

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