Nur ein Schnipsel…

… eines Beitrages. Nämlich meines Beitrags zum Thema #regrettingmotherhood.

Ausgelöst durch diesen Artikel in der Süddeutschen Zeitung ging das Thema wie ein Lauffeuer durch Bloggershausen. Und auch ich habe in die Tasten gehauen, vehement und enthusiastisch. Erbost, empört, ungläubig. Gestern.

Ich hatte heute einen anstrengenden Tag. Nichts besonderes. Besonders ist vielleicht, dass mir jetzt von meinem ursprünglichen Artikel eigentlich nur noch die letzten Absätze im Kopf nachhallen. Die Wut ist verflogen. Für heute. Diesen Schnipsel allerdings, den werde ich hier lassen. Für euch. Und auch für mich. Manchmal ist es wichtig, Dinge aufgeschrieben zu sehen.

„… Glücklicherweise sind mir die Gefühle fremd, die die Frauen in den Texten beschreiben. Also nicht das Benennen der Umstände: Fremdbestimmtheit, Schlafentzug, Verantwortung, übergroße Sorge, Fehlen von Zeit für sich allein, Kollektivbedürfnis vor Individualbedürfnis, immanente Präsenz anderer Menschen, nein, das kennt wohl jede(r) mit Familie. Fremd ist mir die Verknüpfung mit dem Gefühl der Reue.

Ich bin glücklich darüber, dass das so ist. Und ja, ich sah das bislang als selbstverständlich an! Ich habe viele Rollen in meinem Leben, und die der Mutter ist die herbeigesehnteste und die allerliebste. Und nein, auch ich habe nicht gewusst, was da auf mich zukommt. Dennoch, meine Kinder erfüllen mich. Sie machen mich vollkommen. Vollkommen fertig machen sie mich auch, aber in erster Linie fühle ich mich erfüllt durch sie. Beschenkt. Sie haben aus mir einen besseren Menschen gemacht. Einen, der fürsorglich anstatt egoistisch ist. Der sich disziplinieren kann, organisieren. Der Wort hält. Der beschützt. Einen, der mutig ist. Der nicht mehr beim kleinsten Krach die Sachen packt und einfach weiterzieht. Einen Erwachsenen.

Nichts, was ich dafür aufgeben musste, vermisse ich. Ich habe es ziehen lassen. Und zwar leichten Herzens. Ich würde niemals tauschen. Und wie könnte ich bereuen, was ich habe? Unmöglich. Was aus mir hätte werden können ohne Kinder? Keine Ahnung! Aber dass ich weit weniger glücklich wäre, da bin ich mir sicher.

Durch die öffentliche Diskussion zu #regrettingmotherhood weiß ich, dass dieses Empfinden etwas nicht Selbstverständliches ist.

Ich bin dankbar dafür.“