Heute morgen im Marsch-Marsch-wir-haben-keine-Zeit-zieh-dir-doch-endlich-die-Schuhe-an-Flow, stand das Blondchen plötzlich mit einem Weißbrot im Flur und verkündete: „Mama, ich kann nicht ohne das Brot gehen! Ich BRAUCHE dieses Brot!“. Dabei hielt er den Laib wie eine Babypuppe beschützend in den kurzen Ärmchen.
Mir gingen kurz die Anweisungen im Kopf rum, die der erziehungsverpflichtete Mann gern zum Besten gibt (Man isst nicht im Auto/ Essen ist kein Spielzeug etc.). Dann stellte ich fest, ein „man“ oder Mann war gar nicht in der Nähe und so zogen wir drei los: Das holde Kind mit Brot im Arm und ich.
Während der Autofahrt sah ich, dass das Kleinste die ganze Zeit das Weißbrot streichelte und ihm Dinge erzählte, manchmal knusperte er auch daran herum (Oh Gott, die Krümel! Wenn das der Kerl sieht!). Und er berichtete: „Weißt du, Mama, das fasst sich so schön an, das Brot. Und riecht auch köstlich! Ich nehme das Brot jetzt überall mit hin!“.
Später fand ich die Reste des Brotes auf dem Kindersitz, als ich die mütterliche Arbeitsstätte ansteuerte und kurz überlegte ich, das Brot einfach mitzunehmen. Dann hätte ich durch die Büros gehen können und fragen: „Willste mal anfassen? Oder dran riechen?“. Ich finde, jedermensch sollte Zugang zu einem Streichelbrot haben.
(Zählt die Stunden, bis sie wieder das Gesicht in den Haaren des Kindes vergraben kann. Ansonsten weitestgehend stabil.)
Hach ja, diese spontane Verliebtheit der Kinder in manche Dinge, wo man sich dann fragt, ob es das Gezetere wirklich wert ist, wenn man’s verbieten will. Und ob es wirklich einen guten Grund dafür gibt. „Man“ ist ja auch viel seltener anwesend, als man als Elternteil oft glaubt! Und unsereiner trägt ja auch manchmal seltsame Lieblingsstücke mit sich spazieren – who cares ob Brotlaib oder Schal oder Schmuckstück, z.B.?! ❤
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Solche Momente sind so kostbar. Bei uns gilt eigentlich die Regel, dass der Puppenbuggy unten im Hausgang stehen bleibt. Weil unser Parkettboden ohne Dämmung bei so einem Fahrzeug uns und die Nachbarn in den Wahnsinn treibt. Nun sind die 60 Treppenstufen bis zu unserer Wohnung manchmal ein unüberwindliches Hindernis für uns beide. Die Tochter will getragen werden, ich will das wegen meinem armen Kreuz nicht. Diese Woche wollte die Tochter also den Puppenbuggy nach oben tragen. Nach kurzem überlegen, ob das mit unseren Einkäufen eine gute Idee ist, habe ich ja gesagt. Und sie hat den Puppenbuggy alle 60 Treppenstufen hochgeschleppt. Den Triumph nimmt ihr so schnell keiner mehr. „Gell, Mama, ich habe den Puppenbuggy, alle Stufen hinauf getragen.“
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Sind Kinder nicht wundervoll? Mein Grinsen will nicht mehr aus dem Gesicht.
Hole tief Luft, liebe Rike, und atme……
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Herrlich! Hier ist es seit einigen Tagen der Briefkastenschlüssel, der heiß geliebt wird. Er geht mit in den Kindergarten, aufs Klo, ins Bett…
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Hier war es vor kurzem eine Tüte Mikrowellen-Popcorn, die tagelang mit ins Bett genommen wurde.
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