Es gibt die Geschichte von der alten Frau, die morgens stets eine Handvoll Bohnen in ihre rechte Schürzentasche gleiten lässt und während die Stunden des Tages verstreichen, wandert bei jedem wundervollen, schönen Moment eine Bohne von der rechten in die linke Schürzentasche. Abends wenn die Frau in ihrer Stube am großen Tisch sitzt, holt sie alle Bohnen aus der linken Schürzentasche hervor und legt sie auf den Tisch vor sich. Und bei jeder Bohne, die sie in der Hand hält, erinnert sie sich an die damit verbundene Situation und ein Lächeln zaubert sich auf ihr Gesicht. Und wenn es abends nur eine einzige Bohne ist, die sie aus ihrer linken Schürzentasche holt, dann war der Tag ein glücklicher Tag.
„Just for me moments oder Jetzt bin ich mal dran sind Sammlungen, in denen Frauen von ihren Momenten ganz für sich berichten“, schreibt die Autorin des Blogs Frische Brise, die ich hier gern zitieren möchte.
Diese Aktion ist toll! Weil sie die Schönheit eines Momentes festhält. Sie sichtbar macht. Die Bohnen der alten Frau werden hier durch die Kamera ersetzt. Der Effekt ist derselbe. Es wird Achtsamkeit und Bewusstsein erzeugt. Anstatt „Ich bin sowas von erledigt!“, „Das war ein stressiger Tag!“, zeigt ein Foto möglicherweise einen ganz anderen Blick auf ebendiesen Tag.
Versuchts doch mal. Denn jeden Morgen ist Welturaufführung!
