Tür 12 – Wie erklär´ich´s meinem Kind?

Bettie ist Österreicherin, die mit Mann und Kind in Berlin lebt. Außerdem kulturbegeistert und leseverliebt schreibt sie auf Das frühe Vogerl und die fabelhaften Veränderungen über Kultur mit Kind. Heute macht sie sich hier Gedanken über Christkind und Weihnachtsmann. Viel Vergnügen!
Meine Kindheit war geprägt vom Glauben an das Christkind. Jedes Jahr schrieb ich einen Brief. Mit Dankesworten und ein paar Wünschen. Das Christkind war flexibel und holte meinen Brief, mal bei meinen Großeltern, mal bei mir daheim. Nur einmal brauchte es ewig, als mein Opa und ich im Nachbarzimmer darauf warteten: Es erschien es einfach nicht. Keiner außer uns war im Haus. Vielleicht auch einer der Gründe.
Und ich weiß auch noch ganz genau, wo man das Christkind manchmal sehen konnte. Die Bilder in meinem Kinderbüchern sahen sich alle ein wenig ähnlich. Hell, golden, lockig, ein bisschen wie ein Engel sah es aus: Das Christkind.
Gerne möchte ich meinem Sohn vom Christkind erzählen, und werde das mit Sicherheit auch tun. Da ich in Berlin lebe, muss ich da aber mit noch etwas auseinander setzen. Hier reden sie alle vom Weihnachtsmann. Aber wer soll das eigentlich sein? Der Bruder vom Nikolaus?? Ein entfernter Verwandter? Und was hat es eigentlich mit Knecht Ruprecht auf sich? Ich weiß es nicht und zermatere mir ein bisschen das Hirn. Eine Bekannte mit älteren Kindern erklärt mir, dass sie den Ursprung von Osterhasen ja auch nicht herleiten kann. Das hilft mir nicht.
Aber während ich noch hin und her überlege, wie man den Konflikt am besten löse, gibt die KITA meinem Sohn einen Brief mit. Einen Brief vom Weihnachtsmann. Ach herrje, denke ich abgeklärt, und lese und stelle dann überraschend fest: Ich bin gerührt.
Der Weihnachtsmann schreibt meinem Sohn, dass sein Lieblingslied „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ ist und dass er ihm viel Liebes wünscht. Und irgendwie bin ich ganz rührseelig.. Sogar irgendwie ein bisschen mehr als ein bisschen.
Foto: Bettie privat

Foto: Bettie privat

Vertage diese Weihnachtserklärnummer erst mal auf ein paar Jahre und freue mich für einen Sohn der in ein paar Tagen den Weihnachtsmann in der KITA sehen wird.
Und bin begeistert von dem ganzen Weihnachtszauber, der damit einhergeht, auch wenn man das hier ein bisschen anders nennt.

Gastbloggen im August

Gastbeiträge sind ein netter Brauch unter den Bloggern und ich sehe es als Kompliment an, wenn man eingeladen wird, für eine andere Seite zu schreiben.

Im schwindenden Monat August durfte ich zweimal „zu Gast“ sein.

Für Kerstin von „Chaos²“ habe ich diesen Artikel geschrieben. Einen metaphergeschwängerten Text, eine Fabel quasi. Ohne Tiere. Aber dafür mit einem Pflaumenbaum als Protagonist.

Für Bettie vom Blog „Das frühe Vogerl“ habe ich diesen Artikel zum Thema Altersunterschied bei Kindern gebloggt, ein Thema, das mir aus mehreren Perspektiven bereits begegnet ist.

Vielleicht geht ihr mal zu Besuch vorbei? Viel Spaß beim Lesen und lasst einen netten Gruß da.

Kerstin, Bettie, lieben Dank für eure Gastfreundschaft und dafür, dass ihr mich Schmierfink eingeladen habt!