Der Samstag stand zunächst ganz im Zeichen einer besonderen Veranstaltung:
In Dresden hat sich eine Gruppe Eltern zusammengefunden, die unter dem Namen „Kinder-Kleidung-Austausch“ Umsonst-Flohmärkte organisieren und auch prinziell den Teilen-und-Unterstützen-Gedanken leben und verbreiten wollen. Besonders ist an diesem Konzept, dass es keinerlei monetären Austausch gibt. Wer etwas übrig hat, das er der Gemeinschaft spenden kann, der spendet. Jeder darf sich aber unabhängig von seinem eigenen „Input“ nehmen, was er braucht.
Dieses mal fand die Veranstaltung in den Räumlichkeiten eines alternativen Wohnprojektes in der Dresdner Friedrichstadt statt, das uns drei Räume zur Verfügung stellte. Ich fand das Ambiente sehr spannend und war erinnert an die Hausbesetzerzeit der Achtziger Jahre in der Dresdner Neustadt.
Buddelkiste für die Kleinsten 🙂
Feuertonne mit Becherabstellmöglichkeit (Luxusvariante)
Es ist wirklich genug für alle da!
Ich war total überrascht, wie viel Kleidung gespendet worden war bereits im Vorfeld bzw. von vergangenen Veranstaltungen „übrig“ geblieben. Was in mir mehr denn sonst Gedanken um Nachhaltigkeit und mein eigenes Konsumverhalten hervorrief. Und da ich aus bekannten Gründen dem Konzept der Sammeltonnen für Kleiderspenden sehr kritisch gegenüberstehe und sonst alles übrige in das Sozialkaufhaus bringe oder weiterverwurste zu upcycling-Klamotten, war ich ich auf diese Art des Tauschens und Teilens sehr gespannt!
Gespannt war ich auch auf das Verhalten der Menschen, die diese Veranstaltung aufsuchen. Würde es Leute geben, die mit riesigen Beuteln hamsterten, weil alles umsonst war?
Nein! Überhaupt nicht. Viele Menschen brachten Sachen zum Tausch mit, und obwohl es streckenweise wirklich sehr eng war in den Räumen, gab es weder Gerangel noch Geschubse. Alle Leute behandelten die Sachen sorgsam, es wurde nichts rumgeworfen oder gewühlt.
Und über allem lag eine sehr herzliche Atmosphäre.
Es gab so viel, was mich berührt hat. Der Umstand, dass so viele und auch wirklich preislich intensive Dinge gespendet worden waren. Über bestimmte Fundstücke, wie zum Beispiel ein Tütchen mit Heilwolle von „ganz besonderen Schafen“, auf dessen Verpackung jemand ganz lieb draufgeschrieben hat, wofür und wogegen diese Wolle anzuwenden sei. Es gab schurwollne Unterhosen neben Polyester-Schneeoveralls, Kinderwägen und Tragetücher, Spielsachen, Bücher.
Es gab sogar eine kostenlose Trageberatung für verschiedene Tragesysteme und auch Kleidung für Schwangere.
Zur allgemeinen Stärkung wurde Tee, Kaffee, Fladenbrot mit Hummus und allerlei Kuchen angeboten. Gratis oder gegen eine freiwillige Spende. Die Bewohner des Hauses stellten uns sogar noch frische Tulpen auf den Tisch – toll!
Das unten im Bild ist Sara, eine der Organisatorinnen. Mit ihr war ich lange im Gespräch um diese Veranstaltung und die Modalitäten drumherum.
Unzählige Stunden Ehrenamt sind vonnöten, um diesen Service anbieten zu können. Allein die Organisation dieser einen Veranstaltung war ein Projekt von vielen Tagen. Und dabei ist es für die Elterninitiative so besonders schwer, weil sie keine Räumlichkeiten haben, wo die Sachen gelagert werden könnten bis zur nächsten Veranstaltung. Aktuell wurden die Spenden von drei verschiedenen Orten hergebracht in mehreren Fuhren, am Ende der Veranstaltung musste das dann wieder alles verpackt werden und wieder in unzähligen Fahrten an die verschiedenen Lagerplätze transportiert werden.
Deshalb möchte ich heute hier in die Runde fragen:
Kennt jemand von euch in Dresden eine Organisation, eine Firma, eine Privatperson, die einen Raum mit ca. 15-20 Quadratmetern (am besten kostenneutral) zur Verfügung stellen könnte für diese wirklich gute Aktion? Bislang verliefen die Bemühungen der organisierenden Eltern im Sand. Ihr könnt über die Facebookseite der Elterninitiative Kontakt aufnehmen oder ich vermittle euch.
Es war in vielerlei Hinsicht ein beeindruckender Samstagvormittag und ich freue mich auch die nächste Veranstaltung im April.
Am Nachmittag bin ich mit zwei meiner Burschen in die Stadt gefahren, ich hatte denen meine Teilnahme am familiären Wochenendveranstaltungsdingsbums zugesagt. Ich bin immer wieder nicht nur von der Schönheit Dresdens überwältigt, sondern auch von dem reichhaltigen kulturellen Angebot, das sich einem mit Kindern bietet!
Heute entschieden wir uns für das Dresdner Verkehrsmuseum. Tolle Lage am historischen Neumarkt und spektakulär für kleine und große Leute, wie ich finde. Ich mag das wirklich sehr dort und finde auch bei jedem Besuch etwas Interessantes, das mir vorher noch nie aufgefallen ist.
Über die Etagen sind die Ausstellungen thematisch gegliedert nach Verkehrsart. Schifffahrt, Luftschiffe, Eisenbahnen, Straßenverkehr. Überall gibt es Dinge zum Experimentieren und „Be-Greifen“, ich finde das toll. Wenn ich früher in ein Museum ging als Kind, war alles hinter Glas und davor noch eine dicke rote Kordel und man musste leise sein und durfte nicht rennen! Zum Glück sind diese Zeiten vorbei.
Es gibt auch eine Spielelandschaft…
…und eine Bobbycar-Rennstrecke.
In der Schifffahrt-Ausstellung kann man an einem Simulator ein Boot zusammenbauen und auf einen Rennen schicken. Ein großer Spaß! Das Kleinste hatte das superste und schönste und ressoucenschonendste Boot (und eine sehr nette Ingenieurin-mich), aber der Mann hat trotzdem gewonnen. Die Sau lässt mich nie gewinnen! Und nicht mal eines der Kinder! Der hat bestimmt gemauschelt und betrogen…
Als wir nach Hause kamen am Abend backte ich einen Pflaumenkuchen – Besuch hatte sich angekündigt für den Sonntag! Erschwerte Bedingungen beim Backen: Ich kriege den Blondino kaum vom Teig, der findet Kuchenbacken total fetzig. Ich finde Kuchenbacken auch total fetzig, allerdings eher alleine 😉
Das mit dem Pflaumenkuchen im Februar war tatsächlich am Ende eine Schnapsidee. Ich habe unter die geschmacksneutralen, scheißteuren Pflaumen ein Glas Pflaumenmus druntergetan und obendrüber Mount Streusel, dann gings zu essen. Pflaumen im Februar-tssss…
Samstag Abend, offline Spieleabend bei Nieselpriems. Reihum darf immer einer von uns drei Großen aussuchen. Diesmal war der Bärtige dran. Wir spielten „Phase 10- das Brettspiel“. Es war ein guter Spieleabend! Dass das auch ganz anders geht, könnt ihr hier nachlesen.
Der nächste Morgen, draußen ist es pechschwarz. „Ich bin hier der Backer“, schreits und schreitet bereits zur Tat. „Ich will bumsen!“, bei jedem Ei, „Ich mach das Mehl!“, und greift mutig mit beiden Händen rein. Kinder in der Küche… wunderbar. Wirklich ganz und gar wunderbar!
Wir buken einen Zebrakuchen, der eigentlich wie ein Käsekuchen gemacht wird, nur zusätzlich kommt eine geschmolzene Tafel Schoki in den Mürbeteigboden und eine zweite Tafel unter die Hälfte der Käse-Quark-Schmand-Mischung. Es wird ein Foto von dem Kuchen geben, allerdings in einem nächsten Artikel! 🙂
Mittlerweile ist es halb sieben. Draußen Schwarz zu Grau. Es zeigt sich, dass es über Nacht geschneit hat und der „Backer“ ist außer Rand und Band.
Nach dem Kuchen ist vor den Teigtaschen. Das hier ist Fertigblätterteig mit einer Füllung aus Hackfleisch, Schinkenwürfeln, Zwiebeln, Knoblauch und Gewürzen. Das Ganze ist mit Frischkäse und Tomatenmark gebunden und klein geschnittene Oliven kamen auch noch rein. Und Mozarella! Der „Backer“ hat sehr geholfen, er ist nämlich auch der „Kocher“. Oh Freude.
Die Jungs gucken sich den Winter mit seinen Begleiterscheinungen draußen in echt an, ich sehe von drinnen zu. Zumal das Fenster, hinter dem ich mich befinde, stetem Schneeballbeschuss ausgesetzt ist. Kluges Weib verordne ich mir da lieber Stubenarrest.
Unser Schneemann erinnert mich an den Gru und rührt mich sehr, irgendwie, wie er da so steht.
Später am Sonntag: Der Kuchen wurde nur zu einem Drittel verzehrt (ich habe mir wirklich alle Mühe gegeben), die Teigtaschen sind alle und die Kinder auf dem Dachboden müde gespielt.
Mehr Wochenendbilder gibts bei Susanne!
dieses Tauschdingens klingt sehr interessant! Der Pubi ist zu groß und ich habe das Glück, die gebrauchten Sachen von Ihm direkt im Bekanntenkreis weiterreichen zu können.
Verkehrsmuseum waren wir unlängst und auch sehr begeistert. Die haben das toll neu gemacht, sozusagen. Was Ihr so alles macht, wir waren vor allem faul ♥
LIEBE GRÚSSE Anja
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:*
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April also, ja? Bis dahin finde ich bestimmt auch noch ein paar Sachen. Nur leider keinen Raum
Den Kuchen hätte ich auch gekostet, das klingt lecker. Nächstes mal Apfel statt Pflaume? Müssen wir unsere „backer“ mal zusammen engagieren, während wir Tee schlürfen 😉
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Ja, April! Abonnier mal die Seite, dann erfährst du wann. Und wir fahren dann gemeinsam hin. Bis dahin sehen wir uns hoffentlich noch mal zum Kuchenenssen und ich muss auch noch ein Rotkäppchen übergeben 🙂
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Prima. Auf fb bin ich verbunden. Ich freu mich, auf alles – Kuchen, Klamotten, und natürlich dich!
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