„Ein Vater greift zur Flasche“, und ich begierig zum Buch

Disclaimer: Folgender Textbeitrag enthält Werbung, und zwar absichtlich. Ich bewerbe ein Buch, das mir vom Autor in zweifacher Ausführung, und ohne eine daran geknüpfte Bedingung zu äußern, zur Verfügung gestellt wurde. Ich bin nicht bestechlich und möchte zur Kenntnis geben, dass der zwecklose Versuch auch nicht angestrengt wurde. Ich würde meinen unbeeinflussten Senf zu diesem Buch auch dazugeben, wenn ich es in der Städtischen Bibliothek hätte ausleihen müssen und nicht besäße, was ich aber nun tue, dank des Autors. Fürderhin: Da das Buch im Einzelhandel für 12,00€ verkauft wird und ich zu höflich bin um nachzufragen, ob der hochgeschätzte Autor und Bloggerbuddy die beiden mir zur freien Verfügung gestellten Exemplare bereits versteuert hat, werde ich die beiden Exemplare selbstverständlich als geldwerte Entlohnung für Redaktionsleistungen (oder ich schreibe: „sexuelle Gefälligkeiten“, mal sehn) bei der jährlichen Steuererklärung angeben. Soviel zur Transparenz und wegen den ganzen Abmahn- und Anscheißheinis in diesem Internet. Seid ihr jetzt zufrieden oder braucht ihr noch meine Steuernummer?! Screenshots von meinem Kontostand? Oder können wir jetzt endlich anfangen? Schließlich will ich keine Babykatzen oder abgelaufenes Tiramisu im Internet verkoofen, sondern über ein Buch reden und eins verschenken. Danke! Dann gehts jetzt los.

Er hat es wieder getan!

Christian Hanne, Founder und CEO des weltberühmten Familienbetriebes und Autor des Bestsellers „Wenn´s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith“ hat sein zweites Buch fertiggestellt und unter die frenetisch jubelnde Fangemeinschaft geworfen. Es ist aber auch bei jedem gut sortierten Buchhändler oder online erhältlich, zum Beispiel hier.

Vom Layout erinnert der „Flaschenvater“ sehr an „Judith“. Wieder ist das Büchlein im Seitenstraßenverlag erschienen, bei der grafischen Gestaltung hat man wiederum auf Jan Steins gesetzt, der Herrn Hanne tatsächlich vortrefflich zu skizzieren vermag. Man erkennt sofort die Zusammengehörigkeit der beiden Kunstwerke, zu unterscheiden sind sie lediglich durch die unterschiedliche Farbgebung. Seitentechnisch um sage und schreibe (in diesem Fall von Christian Hanne geschrieben) vierzehn Seiten erweitert, machen beide Bände jetzt schon irgendwie den Anschein, sie wöllten ein bunter Regenbogen an Fortsetzungsromanen werden und ich erwäge, Wetten anzunehmen, ob Christians nächster Roman wohl in grünem oder blauen Gewand daherkommen wird.img_9314.jpg

Aber das ist Zukunftsmusik, wenngleich wohlklingende, die bei mir Hoffnung und Vorfreude generiert. Momentan sind wir noch in den frühen Gründerjahren des Familienbetriebes. Und darum geht es:

Die Tochter das Familienbetriebes, gezeugt und geboren in Band eins, ist nun drei Monate alt und ein Ausbund an Freude für Christian und dessen Freundin, die leider/ zu unser aller Leseglück den Rückweg an die Uni antritt und Tochter und Vater die weitere Elternzeit gemeinsam bestreiten lässt.

Wir erfahren, was die Kollegen, der Chef und die Verwandtschaft zu dieser unerhörten Rollenverteilung sagen, begleiten den Autor durch neun Monate Muttermilchverfütterung, Beikosteinführung, Krabbelgruppen- und Spielplatzkontaktaufnahme, Kinderarztkonsultation und die Suche nach einem Betreuungsplatz.

Diese Schritte im neuen Leben als Vater beschreibt Christian Hanne in bekannt humorvoller, fluffiger Weise, gespickt mit einem Feuerwerk aus  Bonmots (Ich wollte das schon immer mal schreiben – Bonmots). Markant sind die Vergleiche, die ihm scheinbar unentwegt aus der Feder flutschen. Rausschwabbern quasi. Situationen werden konsequent mit Liedern, Interpreten oder Popsongs umschrieben, damit der geneigte Lesende ähnlich dem Beiwohnen einer Aufführung die musikalische Untermalung der Szene im Kopf hat. Und bei diesen Vergleichen überzeugt der Autor mit einem breiten musikalischen Kenntnisstand. So finden sich in der „Playlist“ des Buches unter anderem R.E.M., Manowar, Robbie Williams, Bob Geldof, AC/DC und Limp Bizkit. Wenn Musik nicht genug ist, wird auch gnadenlos und hocheffizient in die Kiste der „Oscarprämierten Werke“ gegriffen und so zum Beispiel die Babytochter in einer Situation mit Wilson, dem Basketball aus „Cast away“ veglichen und ich denke, schon in diesem Moment haben alle ein genaues Bild vor Augen… In wie weit dieser Vergleich für den Autor Konsequenzen hatte und was die Tochter oder die Mutter der Tochter dazu sagen, ist leider nicht bekannt.

Christian Hanne skizziert sich selbst und die Figuren, die ihm in diesen neun Monaten begegnen, in einer Art und Weise, die mich einmal mehr an den großartigen Vicco von Bülow erinnert. Er entblößt die Kuriositäten der verschiedenen Situationen und vor allem seiner Protagonisten und bevor man beim Lesen auch nur auf die Idee kommen könnte, er überzeichne die Figur despektierlich, parodiert er seine eigene Figur – sich selbst – in einer Art und Weise, dass niemand mehr auf die Idee kommt, er mache sich lustig. Etwa über die Esoterik-Szene.

Apropos. Was mich ganz besonders erfreut hat ist der Umstand, dass dramaturgisch clever verschiedene Elemente wiederkehren, die bereits in Band eins für hemmungsloses Gelächter gesorgt haben. So erinnert der Besuch des esoterischen PEKiP-Kurses stark an den Geburtsvorbereitungskurs in Band eins. Ebenso dürfen sich die Lesenden auf eine weitere Familienfeier freuen. Wurde in Band eins die Familie des Autors durch den sprichwörtlichen Kakao gezogen (wir erinnern uns: Die Hochzeit des Bruders), so ist nun, ganz im Zeichen der Geschlechtergerechtigkeit, IHRE Familie dran! Und die steht der des Autors in nichts nach, so viel kann ich schon mal verraten.

Leider wurde nichts von Familie Michalske berichtet, die mich seit dem Kapitel „Der Sommer der Liebe“ doch sehr interessiert. Aus rein soziologischer Forschungssicht natürlich. Dafür tauchen Dörte und Thomas auf, die als Sparringspartner in den unterschiedlichsten Situationen dem Autor zur Ghettofaust gehen. Und die ihnen zugewiesene Rollen mit Bravour und Herzblut füllen.

So laviert sich der Autor durch die neun Monate Elternzeit und tatsächlich wird sogar noch ein weiteres Kind gezeugt, geboren und in die Elternzeit mit Christian entlassen. Also am Ende von Band zwei. Was Hoffnung macht, dass pünktlich zur Vorweihnachtszeit 2019 Band drei der Familienbetrieb-Reihe gelauncht wird. Hoffentlich!Ein Vater greift zur Flasche - Christian Hanne

Wer aber der Meinung ist, es handele sich hier um ein autobiografisches Werk, der sei zum einen daran erinnert, dass bereits in Band eins der Autor unter dem Kapitelnamen „Vorbemerkung“ Abstand nimmt von allen zufälligen Ähnlichkeiten zu lebenden Personen. Zweitens bin ich immer  diejenige, die „Regiefehler!“, brüllt beim beschaulichen Schauen diverser Formate, in denen dann zum Beispiel Handies auftauchen, obwohl gerade noch mit superduper CIA/ NASA-Technologie sämtliche Funknetze lahmgelegt wurden oder irgendwer mit trocknem lockerduftig geföntem Haar und akkurat gezogenem Lidstrich aus einem Pool steigt. In dem sie soeben getaucht hatte/ oder gekämpft/ oder subversive Elemente mit Dolchstichen eliminiert.

Und in ebendieser Rolle sage ich euch: Nee, also das ist definitiv nicht autobigrafisch! Es sei denn, Christian Hanne hätte in den letzten drei – vier Jahren eine Parallelwelt mit Zweitfamilie erschaffen und ganz ehrlich, jeder, der bereits EINE Familie mit zwei Kindern hat, weiß, wie unvorstellbar bekloppt dieses Ansinnen wäre!

Also warum denke ich, wir haben es hier mit einem Fantasy-Roman zu tun? Nun, zum Einen behauptet der Autor, während der Elternzeit mit der Tochter Netflix konsumiert zu haben. Ich weiß, wann der Streamingdienst in Deutschland gelauncht wurde (September 2014) und ich kenne zufällig die Tochter des Autors von Angesicht und bezweifle, dass diese erst vier Jahre alt ist. Des weiteren wird die Geburt des Sohnes im Buch auf den 31. Januar 2018 datiert, was mich sehr freut und rührt, weil der 31.Januar auch mein Geburtstag ist, aber nein, definitiv ist der Sohn des Autors NICHT am 31.1.2018 geboren. Ich habe nämlich bereits im Jahr 2016 im Etagenbett des Sohnes übernachtet (der wurde vorher in Sicherheit gebracht). Es gab den Sohn also definitiv schon 2016.

Warum es der geschätzte Autor für notwendig hält, seine Kinder jünger zu machen, erschließt sich mir nicht, aber es bringt mich auf Ideen!

Wenn es sich hier nicht um autobiografische Bücher handelt, kann im nächsten Teil ja zum Beispiel auch eine Vorsitzende vom Elternrat mit Namen Conni Lingus auftauchen. Oder Dörte wird die zweite Frau Michalske und zieht nach Moabit ins Haus der Familie Hanne. Mich würde auch interessieren, ob in der Esoterik-Szene „plastikfrei“ geliebt wird. Kommt dann formschönes Gemüse als Spielzeug zum Einsatz? Das kann der Herr Hanne doch mal recherchieren.

Wie auch immer, ich hatte es bereits nach der Lektüre von Band eins geschrieben und wiederhole mich gern. Nach dem Lesen will man mehr! Jetzt will ich wissen, wie die Integration ins Bildungssystem läuft, ob Norman von der IT aus dem Keller mal rauskommt und alles andere auch. Bis zur Hochzeit von der Tochter mit Konrad, dem Sohn von Dörte. Oder der Hochzeit des Autors mit seiner Freundin. Ich freue mich drauf!

 

„Ein Vater greift zur Flasche“, von Christian Hanne, ist im Seitenstraßen Verlag erschienen und ist für läppische 12,00€ käuflich beim geschmackvollen Literaturdealer deines Vertrauens zu erwerben. Oder online, zum Beispiel hier.

Ich verlose unter allen Interessenten ein Buch mit Widmung des Autors. Gut, da steht jetzt mein Name, aber einem geschenkten Gaul schaut man schließlich nicht auf die Widmung. Ich werde mit Tippex drübermalen und dort dann „Norman“ oder „Dörte“ hinschreiben, je nachdem, wer das Buch gewinnt.

Wer das Buch haben möchte, sollte achtzehn Jahre alt sein, wohnhaft in Deutschland und sich darüber im Klaren sein, dass ich im Falle eines Gewinnes irgendwie die persönliche Adresse des Gewinners übermittelt bekommen muss. Ich versichere natürlich bereits jetzt im Vorfeld, dass diese Daten sofort nach Buchversand vernichtet werden und nicht weitergegeben. Heißt: Zettel zerreißen, Schnipsel verbrennen und die Asche über drei verschiedenen Weltmeeren verstreuen. Ich hoffe sehr, dass ich damit den Anforderungen durch die DSVGO genüge. Im Zweifelsfall tauschen der Gewinner/ die Gewinnerin und ich noch eine dreiseitige Datenschutzerklärung im Vorfeld.

Um das Buch zu bekommen, hinterlasst einen Kommentar hier oder schreibt mir per Mail an nieselpriem.blog@gmail.com. Der Gewinner/ die Gewinnerin wird am 31.10. 2018 ermittelt und per eMail angeschrieben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

 

 

 

 

29 Kommentare zu “„Ein Vater greift zur Flasche“, und ich begierig zum Buch

  1. Ich will, ich will, ich will! Habe ich mir zwar von Schwiegermuttern zu Weihnachten gewünscht, aber die vergisst das sowieso und dann muss ich selber loslaufen uns das dauert alles voel zu lange!
    Liebe Grüße! Anja

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  2. Nach deiner Rezension muss ich das Buch unbedingt lesen und reihe mich auch hier in die Schlange ein😊 du musst auch kein TippEx bemühen, einfach durchstreichen und Sylvia drüber schreiben 😉

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  3. Wir haben heuer eine Familie gegründet und bisher genieße nur ich die Elternzeit, dazu noch eine passende Lektüre würde mich sehr freuen. Und die Rezension macht noch mehr Lust darauf das Buch zu lesen.

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    • Kleiner Tipp für die Teilnahme an Gewinnspielen und die Anmeldung via Gravatar (um bei WordPress zu kommentieren): Wenn Du „anonym“ kommentierst, wird auch keine eMail-Adresse übermittelt! Heißt, ich habe keine Möglichkeit, Dich zu kontaktieren, falls ich den Zettel „Anonymus“ ziehen sollte. Tscha. Isso. Weißte jetzt.

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  4. Ich möchte das Buch sehr gerne gewinnen!Lesen ist seit der Geburt meiner Kinder meine letzte Zufluchtsstätte und wenn ich darüber lese wie andere den Familienwahnsinn mit Humor begegnen, dann hilft mir das sehr!!!!

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  5. Oh, ich würde das Buch gern für meinen Mann gewinnen. Bei unserer ersten Tochter hat er schon unerschütterlich mit mir Elterngeld Plus geteilt, und nun kommt in ein paar Wochen Nummer zwei und er macht es tatsächlich noch mal. Er hat also Erfahrung in Krabbelgruppen als einziger Mann und sowas. Und ein Bericht von einem Leidensgenossen wäre bestimmt genau das Richtige. Im Falle eines Falles dann bitte die Widmung in André abändern 😉

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  6. Liebe Nieselpriem, Danke für den Blog und die tollen Beiträge. Die sind einfach klasse. Ich warte gespannt auf DEIN erstes Buch. Das würde ich mir auch sofort holen 🙂 Mit oder ohne Widmung, Tippex und Co. Bis dahin würde ich mich auch über dieses Buch freuen.
    Herzliche Grüße aus der tiefen Provinz

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  7. Ich versuche mein Glück auch 🙂 Das Buch mit einer Widmung für Dich vereint dann gleich zwei meiner Lieblungsblogger in sich, da müsste für mich gar nichts geext werden.
    Im Übrigen bin ich auch dafür, dass Du es dem Käsekuchenliebhaber gleich tust und uns mit vielen Seiten am Stück erfreust.
    Herzliche Grüße aus Hamburg, Julia

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  8. Vielen Dank für diese erfrischende Rezession. Da Stelle ich mich doch glatt an 😉
    Diese Empfehlung macht mir Hoffnung, dass ich im Gewühl der Alltagsbewältigung mich tatsächlich auf die Couch placken würde!
    Und dann noch ein vom Autor signiertes Exemplar mit fescher Erweiterung der äußerst sympatischen Blogautorin…
    Viele Grüße aus der herbstlichen Eifel
    LG Marina

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  9. Ich würde das Buch auch mit Nieselpriem-Widmung nehmen und neben das Judith-Büchlein legen.
    Ich habe mir nämlich vorgenommen, in diesem Jahr 52 Bücher zu lesen und da ich ein wenig hinter dem Zeitplan liege (husthust), käme mir ein etwas dünneres Büchlein sehr gelegen.
    Liebst,
    Verena

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