Rotkäppchen

Auf Instagram habe ich mit meinen beschränkten Strickkünsten angegeben und wurde prompt gebeten, mein viertelverstandenes Halbwissen der breiten Masse zur Verfügung zu stellen.

Here we go. Gestrickt habe ich den Pixie hat nach der Anleitung von Leni und Mo.

Mit der Größe hatte ich allerdings meine Probleme. Der Blonde hat einen Rübenumfamg von 54cm. Nach der Logik der Anleitung nahm ich also achtzig Maschen auf und strickte. Heraus kam ein Babymützchen! Lags an der Wolle, den Nadeln, meiner Strickkunst? Keiner weiß es. Bloß gut brauchte ich sowieso ein Babymützchen…

Nein, ich habe keinen schrumpligen Unterarm! Du hast Falten in der Netzthaut. 😉

Nächster Versuch. Ich übertrieb es dann ein wenig, zugegeben. Einhundertsechsundzwanzig Maschen! Wer die Anleitung gelesen hat, weiß, dass die Maschenzahl durch sechs teilbar sein muss, damit das Muster aufgeht. Konnte ich gleich mal das Kopfrechnen auffrischen. Hundertsechsundzwanzig ist doch durch sechs teilbar, oder?

Außerdem habe ich nicht schon in Reihe zwei mit dem Musterverlauf begonnen, sondern erst einen Rand – eine Art Bündchen – im gleichen Rippenmuster gestrickt. Damit wird die Mütze größer und der Zipfel oben länger (längere Zipfel sind hier erwünscht).

Sieht etwas schief aus am Ende, hat aber offenbar funktioniert. Ich habe mir in den ersten Reihen eine Sicherheitsnadel reingeklemmt an der letzten Masche, die ich „anders“ gestrickt habe (am Anfang und am Ende der Hinreihe), damit ich immer wusste, wo das Ende ist. Das fand ich hilfreich. Und mir gemerkt, wenn ich die letzte Rückreihe rechts gestrickt habe, beginnt die neue Hinreihe auch rechts. Oder eben umgekehrt: die Rückreihe mit linken Maschen beendet, dann die nächste Hinreihe mit linken Maschen starten.

Ansonsten ist die Anleitung gut verständlich und reich bebildert und ich danke an der Stelle dafür!

Mit einhundertsechsundzwanzig Maschen ist der Hut allerdings so groß, dass er sogar dem Mann passt, wenn man ihn dehnt. Nun ja… Ich habe im Anschluss Bänder für das Hut´l gestrickt mit jeweils sechs Maschen auf der Nadel, im Rippenmuster (rechts, links, rechts, links…).

Das Kind liebt sein Rotkäppchen. Und das Gute ist, es wird ihm noch zwanzig Jahre passen. Yeah!

Danach habe ich es eine Nummer kleiner probiert: Einhundertzwanzig Maschen. In Grün diesmal. Und anstatt der Bänder zum Zubinden habe ich im Anschluss noch einmal einhundertzwanzig Maschen aufgenadelt und im gleichen Rippenmuster (zwei rechts, zwei links) ein Schalstück gestrickt und das dann unten angenäht. Die Naht des Schals deckt sich hinten mit der Naht der Mütze.

Sieht dann so aus und finde ich urst praktisch! 

Leider habe ich die zu locker gestrickt, also so, wie man einen Pulli stricken würde, sie ist ein wenig labbrig. Mein Tipp: feste stricken! Notfalls eine Nadelstärke weniger nehmen, das sieht schöner aus und die Mütze wird auch wärmer dadurch.

Ich nadel mir jetzt also den nächsten Pixie hat auf und diesmal versuche ich es mit sechsundneunzig Maschen für die blonde Rübe. Damit sollte nach der trial-and-error-methode die optimale Größe in greifbarer Nähe sein. Ansonsten verschenke ich das ganze Gelumpe! Irgendwem wird es schon passen. Anne hat schon Bedarf angemeldet! Da lasse ich mich nicht lumpen. Schiefe und zu große Mützen? Kein Problem, das macht die Nieselpriem!

 

An der Stelle noch mal ein fettes Danke im Internet. Anne hat dem Blondino mit ihren monstermäßigen Geburtstagsideen einen unvergesslichen Tag beschert. Strumpfhosenbowling, besprühte und präparierte Stöcke für die Monsterseifenblasen, Monsterbüchsenwerfen… sie hat mir alles vorbeigebracht, die Gute, weil ich gesundheitlich ziemlich angeschlagen war und das Babylein vermutlich sonst keine Kinderparty bekommen hätte. Hashtag Bloggerliebe ❤

13 Kommentare zu “Rotkäppchen

  1. Haha, ich musste so lachen über deine Art zu schreiben 😀
    Merkwürdigerweise krieg ich immer beide Erfahrungen zu hören: dass die Mütze entweder echt gut passt oder hinten und vorne nicht 🙈 Aber selbst bei mir macht eine andere wolle trotz selber Stärke manchmal schon enorm viel aus… Schön, dass das herantasten dann wenigstens halbwegs funktioniert hat und sie passt 🙂 Und toll siehts aus!

    Liebe Grüße
    Martina

    PS: ich freu mich total, dass du mich verlinkt hast, weil ich so nämlich auf deinen äußerst sympathischen Blog gestoßen bin 😀

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    • Martina, ich freue mich sehr, dass es Dir gefallen hat! Sehr gern habe ich Dich verlinkt. Ich finde, wenn sich jemand die Mühe macht, ein Tutorial zu verfassen und das als freebie ins Netz stellt, gebiert die Höflichkeit, dass man das nicht nur schnöde absaugt, sondern auch dankt. Und sei es mit drei KLicks vom eigenen Blog oder Werbung dafür. ❤ Ich mag auch den Rest von Deinem Blog. Bis ganz bald, wir lesen uns!

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  2. Das ist so prima: ein nachhaltiges Mützerl! 😀
    Der Jung braucht sein ganzes Leben lang nie wieder eines kaufen, weil nach in 20 Jahren wächst er bestimmt nicht mehr. Denke ich.
    Leg’s aber um Himmelswillen nicht in die Sonne, sonst bleicht es aus!
    Jungens stehen nämlich nicht auf weiß. 🙂

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    • Hallo Doritt, ich hab leider keine Fotos vom Klassentreffen mehr 😦 die sind irgendwie bei einer Säuberungsaktion vom Rechner verschwunden. Die nächste Einladung sende ich Dir umgehend zu, dann siehst Du die Leute live 😉 Liebe Grüße aus Dresden

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  3. Ich stelle mir gerade vor, wie Dein Mann mit ernstem Gesicht und dieser Mütze auf dem Schädel (sorgsam mit Kinnband zugeknotet) morgens bei seiner Arbeit erscheint.

    Mein Onkel, der Geschäftsführer bei einem recht seriösen Unternehmen ist, kam mal abends bei uns vorbei (als ich noch n Kind war) und tauschte seine Büroschuhe kommentarlos gegen flauschige Riesenpuschen. Das waren so Monster-Hausschuhe, die mir gehörten. Das Bild von ihm im Business-Anzug mit diesen Dingern an den Füßen verfolgt mich bis heute. Ich muss sofort heftig lachen, wenn ich daran denke. Warum erzähl ich das den jetzt? Egal.

    Jedenfalls, ich beneide Dich um Deine handwerklichen Fähigkeiten. Ich kann genau gar nix. Hab mal ne Babydecke gehäkelt. Die wollte am Ende nicht mal der Hund.

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